Georges Abolin, Olivier Pont: Jenseits der Zeit

Carlsen Comics 2005, 202 S.
OT: Où le regard ne porte pas (2004)

Im Jahr 1906 kommt William mit seinen Eltern aus London in ein kleines italienisches Fischerdorf, um ein neues Leben fern der Stadt zu beginnen: der Vater hat Ideen, eine neue Existenz aufzubauen. Dies wird jedoch von den Einheimischen mit großem Mißtrauen beobachtet und die Spannungen nehmen zu, die die Ankunft der Fremden in dem vermeintlich friedlichen Örtchen auslöst.

William jedoch erlebt einen ganz besonderen Sommer. Der Süden, die ganz neue Freiheit und vor allem neue Freunde, die er in dem Dorf findet. Paolo, Nino und vor allem die bezaubernde Lisa nehmen William in ihre Gruppe auf, da sie feststellen, daß sie alle am gleichen Tag Geburtstag haben. Es bildet sich eine große Freundschaft zwischen ihnen und erleben viel in diesem Sommer. Doch die wachsende Feindschaft der Dorfbewohner seiner Familie gegenüber führen zu tragischen Ereignissen, die alles ändern werden.

Der zweite Teil des Buches wird zwanzig Jahre später fortgesetzt, die vier Freunde der Kindheit treffen wieder aufeinander, trotz der langen Trennung ist die Freundschaft nicht vergessen.

Das ist das Thema des Buches: Freundschaft und das Ende führt zur Aufklärung, was eingentlich die vier auf immer verbindet, was es damit auf sich hat, daß sie am gleichen Tag geboren wurden.

Mir hat vor allem der erste Teil, die Kindheit, sehr gut gefallen. Der Sommer in dem italienischen Fischerdorf, die sich entwickelnde Freundschaft, die unterschiedlichen Charaktere der Kinder. Und die schönen Zeichnungen des Comic-Romans, die wunderbar koloriert sind. Auch wenn der zweite Teil die Auflösung liefert, hätte ich darauf verzichten können. Er war mir zu sprunghaft, zu oberflächlich und konstruiert und bot nicht mehr den Fluß der noch im ersten Teil zu finden war. Aber es hat Spaß gemacht, mal wieder einen Comic für Erwachsene zu lesen.


© Ralf 2006