Carlos Maria Dominguez: Das Papierhaus

Eichborn 2004, 93 S.
OT La casa de papel
Aus dem Spanischen von Elisabeth Müller

Es war tatsächlich ein Buch, aber keines von den erwarteten. Merkwürdig war nur, daß an Buchdeckel und Buchrücken eine schmuddelige Kruste klebte, Mörtelreste, die sich vor einem beherzten Versuch, sie zu entfernen, mit einer ungeheuren Solidarität ans Buch geheftet hatten. Als ich mit spitzen Fingern den Deckel hob, entdeckte ich eine Widmung von Bluma. "Für Carlos, als Andenken an die verrückten Tage in Monterrey".

Ein geheimnisvolles Buch, ein unbekannter Absender in Südamerika, eine Reise auf den Spuren eines Mannes mit einer außergewöhnlichen Liebe zu Büchern - ein literarisches Kabinettstück für alle, die nicht leben können, ohne zu lesen.

Das Bändchen ist dünn und läßt sich problemlos in einem Rutsch durchlesen. Eine neue Inspiration für Menschen, die nicht wissen, was sie mit ihren vielen Büchern machen sollen ;-)

Die Geschichte ist nicht unbedingt bewegend, aber nett zu lesen - und besonders schön gemacht die gebundene Ausgabe.

© Ralf 2006