Ian McEwan: Saturday

Diogenes 2005, 392 S.
Aus dem Englischen von Bernhard Robben

Henry Perowne, Neurochirurg, 48, ist ein glücklicher Mann: Er hat Spaß an der Arbeit, beim Sex mit seiner Frau, liebt Musik und seine Familie, ißt gern und treibt gern Sport. Als wohlhabender Mann hat er ein wohlgeregeltes Leben. So scheint sein freier Samstag klar vor ihm zu liegen: Er wird Squash spielen mit seinem Kollegen. Dann will er Fisch kaufen und kochen für ein Festessen im Kreis der Familie. Dieser Samstag aber ist kein beliebiger Samstag, es ist der 15. Februar 2003. Mit seinem Mercedes versucht Henry auf dem Weg zu Squash Hunderttausende von Demonstranten gegen den Irakkrieg weiträumig zu umfahren. In Gedanken versunken, rammt er den Seitenspiegel des roten BMWs eines Kleinganoven. Drei Typen steigen aus, Konfrontation...

Saturday ist ein Buch über die Zerbrechlichkeit des Glücks und schildert nur einen einzigen Tag. Henry ist "einer von uns", auch wenn er es als Neurochirurg zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat und McEwan schreibt von einem zufriedenen, geregelten Leben. Man erfährt von seiner Arbeit als Arzt, seinem Leben, seinen Gefühlen und seiner Familie.

Heute, nachdem einige Monate seit dem Lesen vergangen sind, bin ich zufriedener mit dem Buch als damals. McEwan kann einfach gut schreiben, immer noch erinnere ich mich an die Szene, als das Squashspiel seitenlang beschrieben wurde: einfach gut gelungen, doch...

© Ralf 2006